Die Schleusen

Schleusen zu passieren ist ein wichtiger Aspekt Ihrer Bootsfahrt. Sie haben Gelegenheit zu einem Schwätzchen mit dem Schleusenwärter, können lokale Produkte kaufen oder ganz einfach die örtliche Stimmung kennenlernen. Schleusen sind im Prinzip jeden Tag ab Sonnenaufgang geöffnet. An manchen Feiertagen können sie geschlossen sein. Informieren Sie sich in Ihrer Flusskarte. Diese gibt Ihnen die Tage und Zeiten an, zu denen in Ihrer Region die Schleusen geöffnet sind.

Einige Schleusen weisen Besonderheiten auf, die Sie auch in der Flusskarte nachschlagen können.
Ovale Schleuse
Es gibt im Grunde nur 4 Schleusentypen
Elektrische Schleuse mit Schleusenwärter

Diese Art gibt es häufig auf großen Flüssen und gestattet normalerweise die Durchfahrt eines oder mehrerer Lastkähne zusammen mit einer gewissen Anzahl an Sportbooten. Rote und grüne Lichter oder Ampeln regeln die Einfahrt.




Halten Sie sich an die Anweisungen des Schleusenwärters, die dieser manchmal auch durch einen Lautsprecher gibt. Selbstverständlich hat die Berufsschiffahrt Vorrang.

Elektrische Schleuse ohne Schleusenwärter ( automatische Schleuse )
Dies ist ein mittelgroßer Schleusentyp, den man auf Flüssen oder Kanälen mit wenig Berufsverkehr antrifft. Eine Kommandostange, die vom Boot aus erreichbar ist ( sie hängt normalerweise an einem Kabel ) löst die Manöver aus.
In einigen Fällen ist es auch ein Radar, der die Durchfahrt registriert und die Schleuse betätigt. Die nötigen Instruktionen stehen in mehreren Sprachen angeschrieben. Im Problemfall können Sie über ein Telefon den Techniker vom Dienst herbeirufen. In der Schleuse wird der Schleusenvorgang durch Stangen bedient. Blauer Griff = nach oben ziehen. Roter Griff = Bei Unfall oder Fehlmanöver nach unten ziehen.
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automatische Schleuse
Manuelle Schleuse mit Schleusenwärter
Dies ist der am häufigsten anzutreffende Schleusentyp und gestattet Ihnen angenehme menschliche Kontakte. Der Schleusenwärter freut sich, wenn Sie ihm etws zur Hand gehen.
Manuelle Schleuse ohne Schleusenwärter
Diesen Schleusentyp finden Sie auf praktisch allen Kanälen in England und auf einigen Flüssen und Kanälen in Frankreich ohne großen Verkehr. Die Schleusen sind klein und die Besatzung des Bootes bedient sie selbst.
Für das Passieren einer Schleuse ist ein guter Teamgeist die wichtigste Voraussetzung. Auch wenn die allererste Durchfahrt noch Anlass zu etwas Zoff unter der Besatzung gibt, Sie werden sehen, bei der nächsten Schleuse geht es dann schon viel besser. Vergessen Sie nicht, das der Schleusenwärter nicht verpflichtet ist, Ihnen beim Anlegen des Bootes in der Schleuse zu helfen. Wenn er dies trotzdem macht, geschieht dies lediglich aus Freundlichkeit. Im Gegenzug ist es normal, dass Sie ihm beim Öffnen und Schließen der Schleusentore helfen.
Eine der Qualitäten des Schleusenwärters ist seine Pünktlichkeit. Er ist im Allgemeinen gut über den Verkehr auf dem Kanal informiert, weshalb er häufig dei Schleuse bei der Ankunft eines Bootes schon offen hat ( außer natürlich wenn er ein Boot aus der anderen Richtung erwartet ).
Der Freizeitschiffer muss den Schleusenwärter von seiner Absicht unterrichten, zwischen zwei Schleusen anzuhalten, außerdem sollte man es vermeiden, sich an einer Schleuse genau zur Zeit des Mittagessens einzufinden.
Die Schleusenwärter arbeiten mehr als 12 Stunden am Tag und haben sich eine kleine Verschnaufpause wohl verdient. Auch sollte man sich nicht später als eine halbe Stunde vor Schließung der Schleuse dort einstellen.
Die durchschnittliche Dauer einer Schleusung beträgt ca. 20 Minuten. Während der ganzen Aktion müssen Sie aus Sicherheitsgründen den Motor laufen lassen. Die Schleusen können in der Regel mehrere Boote aufnehmen. Wartezeiten können daher möglich sein, da der Schleusenwärter versucht, mehrere Boote zu sammeln, um Wasser zu sparen.
November 2003