Der Elbe-Lübeck-Kanal, in Schifferkreisen "ELK" genannt, hatte vor kurzem einen runden Geburtstag, doch als er im Jahre 1900 durch Kaiser Wilhelm II. eröffnet wurde, konnte er bereits auf die 500jährige Tradition des alten Stecknitzkanals zurückschauen, der als erster Wasserscheidenkanal Nordeuropas einst weltberühmt war und dessen alter Trasse - ohne die vielen Flußwindungen - auch der moderne Kanal folgt. |
Als diese Transportkapazität nicht mehr ausreichte, wurde im Jahre 1335 die Stecknitzschiffahrt eröffnet. In offenen Kähnen, nur durch Planen gegen Regen geschützt, wurde das Lüneburger Salz die Ilmenau abwärts bis nach Zollenspieker am rechten Elbeufer gebracht, wurde dort in Fässer umgefüllt und auf der Straße bis nach Mölln gekarrt, hier abermals in Kähne gekippt, um über die Stecknitz, die aus dem Möllner See nach Norden in die Trave floß, die heute noch nahe dem Holstentor aufgereihten Salzspeicher der Hansestadt zu erreichen. |
Obwohl die Reise von Lüneburg nach Lübeck auf dem 93 Kilometer langen Wasserweg bis zu vier Wochen dauerte, war der Schiffstransport weitaus wirtschaftlicher als der über Land. |
Später wurden die alten Stauschleusen zu beiderseits schließbaren Kammerschleusen umgebaut, was die Reise erheblich verkürzte. Diese Schleusen arbeiteten bereits nach dem Prinzip unserer modernen Kammerschleusen. |
Sobald man Lauenburg hinter sich gelassen hat, öffnet sich hinter den Deichen eine weite Landschaft, die tiefer als der Kanalwasserspiegel liegt. Die Ufer, die vor der Schleuse mit Holzstämmen sauber bewehrt waren, sind nun, nach Erreichen des 30 Kilometer langen Kanalscheitels, teilweise unbefestigt, ausgefranst und abgebrochen, einem Fluß ähnlicher als einem gezähmten Wasserweg. |
Vor der Stadt der Mühlen, dem Kneippkurort Mölln, wachsen die bewaldeten Hänge höher an. Man durchfährt die von hübschen Häusern flankierte Straßenbrücke und 500 Meter dahinter öffnet sich zur Rechten der Ziegelsee geheißene Teil des Möllner Sees. |
Frauen beim Treideln |
2005 |
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