In der heutigen Grafschaft Norfolk stachen die Bewohner im Mittelalter Torf zum Heizen. Bäche und Grundwasser, teilweise verursacht durch den steigenden Meeresspiegel im 14 Jahrhundert, füllten die Vertiefungen auf. So entstanden Kanäle und kleine, flache Seen. Zusammen mit einmündenden Flüssen bilden sie die Broads. Generationen von Anwohnern legten Aalreusen aus, ernteten das üppig wachsende Schilf und deckten damit Ihre Hütten. Flussschiffer transportierten Waren mit großen Frachtseglern, den ‚Wherrys'. Jäger bestückten Kähne mit gewaltigen Büchsen und erlegten mit einem einzigen Schuß hundert Vögel. Inzwischen erholte sich die artenreiche Pflanzen-, Vogel- und Tierwelt vollkommen und nur Sportangler stellen den Fischen nach. Auf den ruhig fliessenden, Gewässern dieser weitverzweigten, schleusenfreien Polderlandschaft tummeln sich Segler und Hausbooturlauber. 1988 wurden die Broads zum Nationalpark erklärt.

In diesem Paradies für Naturliebhaber und Bootsfahrer finden Sie ausgedehnte Wasserflächen mit einsamen Ufern, eingesäumt von üppig blühenden Seerosen. Hier hören Sie nur das Rascheln des sich im Wind wiegenden Schilfes und die Lockrufe der zahlreichen Vogelarten. Sie beobachten Enten, Gänse, Schwäne, Blesshühner, Fischreiher, Haubentaucher und Kormorane aber auch fliegende Einwanderer wie die farbenfrohe Nilgans oder die auffallend gefiederte Kanadagans. Einmalig ist die ‚Norfolk Aeshna', eine grosse, braune Libellenart. Sogar die bei uns ausgestorbenen Schwalbenschwanz-Schmetterlinge umgaukeln Sie in der Sonne. Was könnte friedlicher sein, als am Abend in einem Broad zu ankern, dem Wellenschlag zuzuhören und die funkelnden Lichter in den entfernten Dörfern zu betrachten.
Geniessen Sie einen abwechslungsreichen Urlaub auf den Broads. Sie bieten auf 350 Kilometern eine angenehme Mischung aus naturnaher Erholung und Kultur.