Seite 5 - Reisebericht Saône / Seille
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Im Hafen
die Sonne geht auf
Seillemündung in die Saône
Schleuse zur Saône
Brücke bei Ratanelle
Schleuse Cuisery
Schleuse Loisy
Anleger in Branges
die Yacht SONNY
die Yacht SONNY
Reisebericht Saône / Seille 2008 - Seite 4

Es war Dienstagmorgen und die Sonne knallte vom Himmel, als gegen 9:00 Uhr so langsam die letzten aus den Kojen krochen. Die erste Zigarette schmeckte ebenso wie das erste Glas Wein an diesem Morgen.
Es wurde ausgiebig gefrühstückt und die Spuren der Nacht beseitigt, der Müll entsorgt, Wasser nachgetankt und kurz vor 11:00 Uhr legten wir ab und verließen den Hafen von Pont-de-Vaux, fuhren durch den Kanal zur Schleuse und dann in Richtung La Truchére um in die Seille einzufahren.

Morgens um 9 Uhr im Hafen von Pont-de-Vaux

Mit 6 Km/h tuckerten wir durch den Canal de Pont-de-Vaux, denn mehr ist, zum Schutz der Kanalböschungen, nicht erlaubt. Schilder weisen extra darauf hin, das Wellenschlag zu vermeiden ist. An diesem Morgen kam uns sogar ein Boot in Zickzack-Fahrt entgegen , ob der Käpt´n wußte was er tat und wie man geradeaus fuhr ?? Irgendwie schaffte er es aber, als er auf unserer Höhe war, am rechten Ufer zu bleiben. Nach ca. 20 Min. erreichten wir die Schleuse zur Saône, konnten sofort durchschleusen und einer Weiterfahrt zur Seille stand somit nichts mehr im Wege.

Mündung der Seille in die Saône

Gegen 12:30 Uhr erreichten wir die Einfahrt zur Seille. Es ist unbedingt auf die Betonnung zu achten, da es ziemlich viele Untiefen, Sandbänke sowie Querströmungen gibt und sie gar nicht so schnell reagieren können wie ihr Schiff auf Grund läuft. Die Betonnung, die nur aus kleinen roten und grünen Bojen besteht, ist sehr verwirrend. Nehmen sie einfach die Mitte, hat bei uns auch geklappt.
Nach einer größeren Flußschleife lagen wir vor der ersten Seille-Schleuse, durch die gerade 3 Schiffe geschleust wurden. Kurze Zeit später war die Schleuse frei, wir konnten einfahren und der Schleusenwärter kurbelte hinter uns die Tore zu und ließ Wasser einlaufen. Ruckzuck wurden wir nach oben gehoben, die Tore öffneten sich und die Fahrt auf der Seille konnte weitergehen.

Seille-Schleuse zur Saône

Vorbei an La Truchére ging es die Seille Flußaufwärts, dicht bewachsene Uferzonen wechselten mit weitläufigen Weiden und überall grasten Rinder. Es gibt wenige Stellen an denen angelegt werden kann und selbst die sind mit Vorsicht zu geniessen, denn zum Ufer hin nimmt die Wassertiefe teilweise drastisch ab.
Beate und Markus wollten wieder mal ein Stück laufen und wurden kurzerhand bei Pont Seille am Ufer abgesetzt. Nach ca. 5 Km wollte man sich an der Brücke bei Ratenelle wieder treffen.

warten auf Beate, an der Brücke von Ratanelle

Ruhig, fast schon träge schlängelt sich die Seille durch die Landschaft. Hier herrscht wirklich noch Natur pur. Der Schiffsverkehr war an diesem Dienstag sehr gering und somit war überwiegend nur das Plätschern des Wassers und Rufen der Vögel zu hören. Unsere Tarpon glitt fast lautlos durch´s Wasser der Seille, der Diesel im Schiffsbauch brummte leise vor sich hin und wir machten gute Fahrt.
Nach einer knappen halben Stunde Fahrzeit erreichten wir Cuisery und die erste von insgesamt 3 handbetriebenen Schleusen auf der Seille. Die Dorfjugend hatte sich an der Schleuse versammelt und übte sich im Figurenspringen, für ein gutes Trinkgeld kurbelten die Jungs für uns die Tore auf und zu, wodurch der Schleusenvorgang stark beschleunigt wurde.

handbetriebene Schleuse auf der Seille bei Cuisery

Weiter ging es die Seille aufwärts nach Loisy, wo uns die nächste Kurbelschleuse erwartete. Es war zwischenzeitlich kurz vor 17:00 Uhr als wir die Schleuse erreichten. Die Tore waren geöffnet und wir konnten sofort einfahren.
Zwei Mann gingen zu den Kurbeln und schlossen die Tore hinter uns. An den vorderen Toren wurden die Schütze geöffnet und das Wasser strömte in die Schleuse und schon hatten wir den klassischen "Kurbelschleusen-Anfängerfehler", die Schütze an den hinteren Toren waren noch offen und das Wasser floß vorne in die Schleuse rein und hinten gleich wieder raus. Also ab nach hinten, die Schütze schließen und schon klappt´s mit der Schleusung.

handbetriebene Schleuse auf der Seille bei Loisy

Nach dem Durchschleusen trafen wir eine alte Bekannte wieder, die Yacht " SONNY ", die am Ufer angelegt hatte. Unterwegs wurde noch, auf allgemeinen Wunsch, ein kurzer Badestopp eingelegt, dann ging es in voller Fahrt Richtung Branges, das wir schließlich gegen 19:00 Uhr erreichten.
Der Anleger war so gut wie frei, nur der Hafenmeister hatte anscheinend schon Feierabend gemacht. Wir machten das Boot fest, schloßen den Landstrom an und zogen uns für einen Landgang um, denn heute war Essen im Restaurant angesagt.

Wir marschierten los und versuchten im Ort ein offenes Restaurant zu finden, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Kurzerhand wurden Passanten und Autofahrer angequatscht und man erzählte uns, außerhalb von Branges in ca. 1 Kilometer gäbe es die " Auberge de L´Ecluse ", direkt an der letzten Schleuse vor Louhans. Man machte sich auf den Weg und nach ca. 15 Minuten hatten wir das Ziel erreicht.

am Anleger in Branges an der Seille
die Motoryacht "Sonny" bei Loisy an der Seille
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September 2008