Reisebericht Saône / Seille 2008 - Seite 2

Es war Sonntagmorgen in St.Jean-de-Losne, Nebelschwaden zogen über dem Hafen und die Luft war feucht, doch durch den Nebelschleier war schon die Sonne zu sehen, lange konnte es nicht mehr dauern und sie würde den Nebel vertreiben.
Der Supermarkt, 3 Min. vom Hafen, hat Sonntags von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr geöffnet, also wurden noch verschiedene Kleingkeiten eingekauft, der Müll in den Hafeneigenen Containern entsorgt, das Schiff mit Wasser betankt und schließlich nach dem Hafenmeister gesucht, der aber nirgendwo aufzutreiben war.
Irgendjemand hatte schon versucht ins Hafenmeisterbüro zu gehen, denn der Bewegungsmelder hatte die Sirene ausgelöst und die machte einen Höllenlärm den niemand abstellte. Wenn keiner da war, konnten wir auch keine Liegegebühr bezahlen und noch länger warten wollte niemand, also legten wir ab mit Ziel
Gergy.

Der Hafen " H2O " in St.Jean-de-Losne
Prost - Rolf, Rainer und Helmut

Wenn der Hafenmeister zufällig nicht da sein sollte, vermeiden sie es diese Treppe hochzugehen, beziehungsweise die Tür am Ende der Treppe zu öffnen, es gibt dort einen Bewegungsmelder und die Sirene, die anschließend ertönt, ist selbst im Nachbarort noch zu hören.

Büro des Hafenmeisters in St.Jean-de-Losne ( Yachthafen H2O )

Es war Sonntagmorgen, niemand hatte es eilig, die eingekauften Lebensmittel aus dem Supermarkt wurden verstaut und gegen 9:00 Uhr, als sich die Nebelschwaden langsam verzogen, verließen wir den Hafen und steuerten unser Schiff Saône abwärts mit Ziel Gergy, das wir bis zum Abend erreichen wollten.
Ein paar Kilometer vor der Einfahrt zum einzigen Kanalstück auf dieser Strecke, wollten unsere Sportler an Bord, Beate, Tanja, Anke und Markus noch ´ne Runde laufen. Kurzer Hand wurde am Ufer angelegt, man machte ein Ziel aus, an dem alle wieder an Bord genommen würden, auf jeden Fall noch vor dem Kanal, da ein Anlegen an den schrägen und mit großen Steinen befestigten Uferböschungen so gut wie nicht möglich war und nur zu Beschädigungen im Rumpfbereich geführt hätte.

Beate, Tanja, Anke und Markus
gehen 6 Km Walken und Joggen.

Am vereinbarten Ziel legten wir an und warteten, bis alle wieder da waren und an Bord genommen werden konnten. Anschließend fuhren wir in das einzige längere Kanalstück der Saône, ca. 6-7 Km, ein.
Am Ende des Kanals wartete die erste Großschleuse auf uns. Beeindruckend wenn man so eine Schleuse, mit einer Länge von 180 Metern und einer Breite von 10 Metern, zum ersten mal sieht. Der Schleusenwärter thront in einer Kanzel über der Schleuse, man muß nur anlegen und der Rest geht wie von selbst.
Es tat sich nur nix, bis wir feststellten, es steht auch auf Schildern am Eingang der Schleusen, das in diesen Großschleusen "Schwimmwestenpflicht" besteht und der Schleusenwärter die Tore erst schließt, wenn alle, die sich an Deck aufhalten, eine Schwimmweste angelegt haben. Schnell wurden die Westen angelegt und schon schloßen sich die Tore und es ging abwärts.

Die erste Großschleuse und alle mit schicken Schwimmwesten ;-)

Nach ca. 6 Km erreichten wir die zweite, von insgesamt drei Großschleusen, auf der Strecke von St.Jean-de-Losne bis La Truchére an der Seille. Diesesmal klappte alles wie am Schnürchen, die Taue wurden um die, in den Schleusenwänden eingelassenen, Poller geworfen, Schwimmwesten wurden angezogen, die Schleusentore schlossen sich, in mächtigen Strudeln wurde das Wasser aus der Schleuse gesaugt und es ging flott abwärts.
Sollten sie zum Belegen keine Stangen finden, an denen die Taue problemlos nach unten rutschen, müssen die Taue eventuell, beim Absenken des Wasserspiegels, an den nächst tieferen Poller umgesetzt werden. Die Tore öffneten sich und wir hatten noch ca. 7 Km bis Verdun-sur-le-Doubs, das wir aber erst auf der Rückfahrt anfahren wollten.

Es war kurz vor 16:00 Uhr und wir mussten noch ungefähr 6 Km fahren bis Gergy in Sicht kam. Bis auf zwei Boote war der Anleger frei und wir hatten mit unseren 13 Metern genügend Platz. Ein Stromanschluß war vorhanden, nur den in der Karte eingezeichneten Wasseranschluß suchten wir vergebens.
Das Restaurant oberhalb des Anlegers war auch schon geschlossen, aber der Betreiber desselben versäumte es nicht, noch kurz vorbeizuschauen um 5 Euro für den Stromanschluß zu kassieren. Sollten sie keinen Strom brauchen, ist das Anlegen für 48 Stunden kostenlos.

Es wurde ein lustiger Abend mit selbstgemachtem Kartoffelsalat, Würstchen und ´nem guten Rotwein.
Die Hälfte der Crew ging an Land um den Ort zu besichtigen, was nicht so berauschend war, da der Ort am Abend wie ausgestorben wirkt. Der Rest der Crew faulenzte an Bord. ( mehr Bilder in der Galerie ).
So gegen 21:00 Uhr fing es leicht zu nieseln an, was aber niemanden störte, da die Temperatur noch angenehm war. Die Sonnenschirme wurden zusammengestellt, Kerzen angezündet und bei einem Glas Rotwein wurde es richtig gemütlich an Deck.
Als es auf Mitternacht zuging verschwand einer nach dem andern in seiner Kabine und langsam kehrte auf dem Schiff Ruhe ein.

steile und felsige Kanalböschungen,
nicht geeignet zum Anlegen.
Der Supermarché "CASINO" in St. Jean-de-Losne
. . . und Prost
Jetski sind hier eigentlich verboten
Kartoffelsalat für 10 Personen zu machen grenzt ja schon an Arbeit ;-)
Kartoffelsalat mit Würstchen, lecker . . .
September 2008
aktualisiert Dez. 08
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Büro des Hafenmeisters
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Seite 3 - Reisebericht Saône / Seille
steile Kanalböschungen
Prost
In der Großschleuse
Supermarkt in St.Jean-de-Losne Hafen
in der Großschleuse
Anleger in Gergy
Jetski sind hier verboten
Kartoffeln schneiden für die Kombüse
sieht lecker aus
Kartoffelsalat mit Würstchen
Hafen - H2O
Beim Joggen