Reisebericht Saône / Seille 2008 - Seite 3

Es war Montagmorgen, der Himmel sah noch bedeckt und grau aus, aber man konnte die Sonne schon erahnen. Die Wettervorhersagen waren gut und es würde sicher wieder ein heißer Tag werden. Da die Temperatur an diesem Morgen, trotz des bedeckten Himmels, super war, wurde das Frühstück kurzer Hand wieder auf Deck vorbereitet. Nach dem Frühstück, das wie immer sehr reichhaltig war und nachdem alle aus den Kojen gekrochen waren, ein paar Langschläfer gab es immer, wurde abgelegt mit Ziel Chalon-sur-Saône, das wir nach weiteren 16 Flußkilometern erreichen wollten.

Frühstück an Bord, am Anleger von Gergy an der Saône.

Nach ca. 1 Stunde und 30 Minuten Fahrzeit, liefen wir in den Yacht-Hafen von Chalon-sur-Saône ein, um im Supermarkt, der ca. 5 Min. vom Hafen entfernt ist, Lebensmittel und Getränke zu bunkern. Nach Rücksprache mit dem Hafenmeister, durften wir für 3 Stunden, kostenlos den Anleger benutzen. Der Supermarché ist gigantisch und sehenswert, es gibt alles was zum täglichen Leben gebraucht oder nicht gebraucht wird. Die Fischtheke ist enorm und von Scampis bis Tintenfisch gibt es so ziemlich alles und das absolut frisch.

Die Stadt ist relativ groß ( ca. 52.000 Einwohner ) und normalerweise sind die Einkaufsstrassen sehr belebt. Wir kamen aber genau zur Mittagspause an, die bis ca 14:00 Uhr geht und viele, oder besser gesagt die meisten Geschäfte hatten um diese Zeit geschlossen, was uns aber nicht davon abhielt einen Bummel durch die Stadt zu machen. Die Sonne brannte vom Himmel und es wurde mit jedem Tag wärmer. Nach dem Stadtbummel wurden im Supermarché Lebensmittel eingekauft, alles zum Schiff geschleppt und in den Kühlschrank gepackt, der zwischenzeitlich zu kühlen angefangen hatte - nach 2 Tagen, Wahnsinn ! !

Da es einfach zu heiß war, hatte niemand große Lust in ein Restaurant zu sitzen. An einer Strassenecke fanden wir einen Imbiss, der jetzt gerade recht kam. Jeder suchte sich etwas aus und die Dame vom Grill hatte ordentlich zu tun. Versuchen sie mal "Sandwich American", ein Baguette mit Mayonaise bestrichen, mit dünnen, gebratenen Steakscheiben belegt und der Clou, Pommes mit ins Baguette rein. Sieht irgendwie bescheuert aus, schmeckt aber ganz passabel und vor allem haben sie hinterher garantiert keinen Hunger mehr, sofern sie das Teil komplett verdrücken. Besser wäre jetzt ein Bresse-Huhn gewesen, aber das würden wir in nicht allzu langer Zeit probieren können.

Anfahrt in den Yachthafen von Chalon-sur-Saône und Blick von der Fußgängerbrücke

Nach Stadtbummel und Einkaufen trafen sich alle wieder auf dem Schiff und man beschloß noch ein paar Kilometer weiter zu fahren. Wenn alles klappt könnte man bis La Truchére an der Seille kommen.
Um 15:15 Uhr legten wir in
Chalon-sur-Saône ab und erreichten die letzte der drei Großschleusen um 17:45 Uhr. Jetzt hätten wir noch ca. 10 Kilometer bis La Truchére, was in etwa 1 Stunde Fahrzeit entsprach.
Da aber die Saône-Schleuse in die Seille von einem Schleusenwärter bedient wird und dieser pünktlich um 18:30 Uhr Feierabend macht, bestand keine Chance La Truchére an diesem Abend zu erreichen. Jetzt hieß es entweder einen Hafen oder Anleger für die Nacht zu finden, oder irgendwo am Flußufer zu ankern, was bei den vielen Untiefen schwierig werden würde.

Rainer am Ruder der Tarpon, auf der Saône bei Tournus

Die nächste Stadt am Fluß, an der wir vorbei kamen, war Tournus, leider war der Anleger bis auf den letzten Platz belegt, sicher auch deswegen weil dort gerade ein Straßenfest stattfand, also hieß es weiterfahren bis zur nächsten größeren Stadt. Da es zwischenzeitlich schon 18:45 Uhr war, mußten wir Tempo machen, da die nächste Stadt, Pont-de-Vaux, in ca.15 Kilometer Entfernung kam und durch einen kurzen Stichkanal erreicht werden musste.

Die einzige Schleuse des "Canal de Pont-de-Vaux" war automatisch und hoffentlich auch nach 19:00 Uhr noch betriebsbereit, sonst müßten wir doch noch in der Pampa, oder an den Pontons vor der Schleuse übernachten.

Der Gashebel wurde auf den Tisch gelegt und mit Volldampf ging es die Saône abwärts. Die Sonne senkte sich immer weiter gegen Westen und es wurde langsam dämmrig, weshalb wir vorsichtshalber die Positionslichter einschalteten.

Nach kurzem Studieren der Betriebsanleitung und nachdem Rolf einige Knöpfe gedrückt hatte, konnte die Schleuse zum Arbeiten bewegt werden. Langsam schlossen sich die Tore hinter uns und die Schleuse wurde automatisch geflutet. Nach wenigen Minuten öffneten sich die Tore vor uns und mit der untergehenden Sonne im Rücken fuhren wir in den Canal de Pont-de-Vaux ein. Jetzt waren es nur noch 3,5 Km bis zum Stadtanleger von Pont-de-Vaux und die würden wir gerade so vor Sonnenuntergang schaffen.

Mit Einbruch der Dunkelheit um ca 20:45 Uhr legten wir das Schiff an den Anleger von Pont-de-Vaux, schlossen das Stromkabel an, bauten auf dem Anlegesteg den Grill auf und stachen das kühl gestellte Fässchen Bier an. Die Luft war angenehm warm und somit stand einem feucht fröhlichen Grillabend nichts im Wege. Schon nach kurzer Zeit roch es nach gebratenem Fleisch und Würstchen. Man redete noch über die Ereignisse des vergangenen Tages und genoß den angenehmen Abend und die Ruhe am Fluss. Wieder war ein schöner Tag zu Ende gegangen und alle würden wie die Murmeltiere schlafen.

Abendstimmung am Canal de Pont-de-Vaux
leere Einkaufsstrassen zur Mittagszeit
kleine Pause am Imbiss
der Stadtanleger von Tournus, komplett voll
langsam geht die Sonne unter
Gnadenlos tickte die Uhr und die Sonne sank immer tiefer, dem Horizont entgegen. Kurz vor 20:00 Uhr erreichten wir die Schleuse zum Canal de Pont-de-Vaux und da die Tore offen waren, fuhren wir gleich ein. Nun machten wir uns daran das Teil zum Arbeiten zu bewegen.
geschafft, wir sind in der Schleuse des Canal de Pont-de-Vaux
die Schleuse öffnet sich
am Stadtanleger von Pont-de-Vaux
Bier und Steaks vom Grill, es gibt nix besseres
Weiter zur nächsten Seite, Schiff anklicken >>
September 2008
Seite 4 - Reisebericht Saône / Seille
Kein Menue ? Bitte klicken !
Abendstimmung
am Anleger von Gergy
Frühstück an Bord
Anfahrt auf den Hafen
Hafen Chalon-sur-Saône
leere Einkaufsstrassen
am Imbiss
Stadtanleger von Tournus
die Sonne geht langsam unter
in der Schleuse
Canal de Pont-de-Vaux
die Schleuse öffnet sich
am Stadtanleger von Pont-de-Vaux
Faßanstich
die Steaks sind fertig